Perspektiven
Im Umland von Mainz haben sich Angebot und Qualität des öffentlichen Personennahverkehrs in den letzten Jahren beachtlich verbessert.
Allerdings ist die Anbindung mancher Orte im weiteren Umland mit Bus und Bahn nach wie vor stark verbesserungsbedürftig. In Rheinhessen insgesamt sind die Angebote für umweltfreundliche Verkehrsmittel an den Wochenenden und in den späten Abendstunden zu gering und erweiterungsbedürftig.
Eine große Aufgabe und Herausforderung ist zudem die verkehrliche und tarifliche Vernetzung über Kreis- und Regionalgrenzen hinaus.
In Rheinhessen sind drei Verkehrsverbünde tätig: der Rhein-Nahe Verkehrsverbund (RNN) mit der Landeshauptstadt Mainz, den Kreisen Mainz-Bingen, Birkenfeld und Bad Kreuznach sowie den Städten Ingelheim, Bingen, Bad Kreuznach und Idar-Oberstein), der Rhein-Main Verbund, RMV, dem die Stadt Mainz angehört und der Rhein-Neckar Verbund (RNV) mit dem Kreis Alzey-Worms und der Stadt Worms.
Für den Nutzer ist solch ein Netzwerk nur schwer zu durchschauen, zumal der Nahverkehr auf der Schiene dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Rheinland-Pfalz Süd in Kaiserslautern obliegt. Aus ganz Rheinhessen bewegen sich große Verkehrsströme in den Raum Mainz und über die Landesgrenzen hinaus in den hessischen Teil des Rhein-Main Gebietes. Übergreifende Abstimmung und Zusammenarbeit sind daher dringend erforderlich.
Bei alledem kann unser Verein trotz seiner ausschließlich ehrenamtlichen Organisation einen wichtigen Beitrag leisten. Unsere Aufgabe sehen wir vor allem darin, in Öffentlichkeit und Politik dem Öffentlichen Personennahverkehr einen höheren Stellenwert und den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer (auch der potenziellen) mehr Gehör zu verschaffen.
Mit dem RNN und der Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH, ORN als Verkehrsträger stehen wir in regelmäßigen Kontakt. Unsere Meinung und unsere Vorschläge sind dort sehr gefragt. Die gebotene Pflege weiterer Beziehungen scheitert allerdings zu häufig an fehlenden Ressourcen unsererseits.
Kurz- und mittelfristig haben wir folgende Ziele:
Umsetzung der im Nahverkehrsplan beschlossenen Vorhaben. Etliche Ziele des letzten Nahverkehrsplans sind nämlich bis heute nicht verwirklicht (z.B. Verlängerung der Regiolinie 640 Ingelheim-Nieder-Olm nach Oppenheim),
Verständliche und eingängige Informationen für die Bürgerinnen und Bürger durch den Rhein-Nahe-Verkehrsverbund über die bestehenden Nahverkehrsangebote. Das gilt insbesondere für die unterschiedlichen Tarife und Übergangstarife zwischen den einzelnen Verkehrsverbünden,
Einen günstigeren Tarif für die große Gemeinde Stadecken-Elsheim,
Reduktion des Fahrkartenautomaten-Wirrwarrs, jedenfalls muss ein weiteres Anwachsen verhindert werden
Leicht zugängliche Bus- und Bahn-Angebote für bewegungsbeeinträchtigte Menschen und für Personen, deren Aufnahmefähigkeit verlangsamt oder in anderer Weise beeinträchtigt ist (lernbeeinträchtige und geistig behinderte Menschen. Technische Hindernisse müssen beseitigt, Fahrpläne, Tarife usw. müssen einfach und eingängig sein, so dass sie sich auch normal begabten Menschen erschließen.
Bahnhöfe, Haltestellen und öffentliche Verkehrsmittel mit hoher oder zumindest höherer Aufenthaltsqualität
Eine größere Verlässlichkeit des ÖPNV in punkto Pünktlichkeit und Anschlussqualität
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